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: Kreisklassenhölle : Kreisklassenhölle
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Die Biographie des Protagonisten der Kreisklassenhölle ist alles andere als gradlinig. Er selbst erzählt sie uns. Sie handelt von einer Kindheit auf dem Dorf, von Kirmes, Playmobil und der Entscheidung zwischen dem sonntäglichen Gottesdienst und täglicher Onanie. Sie handelt von der tiefen Abneigung zu diesem Leben auf dem Dorf und von einem reichlich früh ausgeprägten Hang zur Misanthropie. Sie handelt von Musik als einzig zulässiger Selbsttherapie. Sie handelt von der Ausbildung zum Altenpfleger, der ersten eigenen Wohnung. Und von der Illusion, der Umzug in die Stadt und ein Studium würden irgendetwas besser machen. Doch dort rutscht er nur tiefer in einen Strudel von Gewalt, Autoaggression und Drogen.

Kreisklassenhölle ist keiner jener Romane, in dem Außenseiter auf Außenseiter treffen, die dann doch wieder ein stabiles soziales Gefüge bilden und die schließlich die heimlichen, aber eigentlichen Coolen sind. Nein, cool ist der Protagonist ganz und gar nicht. Weil es ihm um diese Auszeichnung des Lesers aber auch gar nicht geht, kann er ungehemmt die Hosen runter lassen und gibt dabei Einblicke in verzweifelte Selbstzerstörung, die nicht schön mit anzusehen sind. Bitterböse, zynisch und doch oft zum Schreien komisch erzählt Gaffory von einem Menschen, dem es unmöglich scheint, sich auf menschliche Beziehungen einzulassen, ganz gleich ob Arbeitskollegen, Eltern oder Freundin. So folgt auf den Bruch mit der Familie, den Abbruch des Studiums, die Trennung von der Freundin und die eigene Isolation ein letzter Versuch, alles in Ordnung zu bringen.


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